OpenILIAS Uni Göttingen
  • Anmelden

Brotkrumen-Navigation

Equipment

Stativ

Auch wenn die meisten Kameras interne Bildstabilisatoren integriert haben, ist der Vorteil eines Stativs, dass Aufnahmen wackelfrei und sauber durchgeführt werden können. Nichts kann Das Schauen eines Videos so sehr stören wie verwackelte Aufnahmen, denen nur schwer zu folgen ist. Gerade Kamerabewegungen sollten generell nur mit einem Stativ durchgeführt werden, da dies eine gleichmäßige Bewegung ermöglicht. Die Bewegung hängt natürlich – wie bereits hier geschrieben – auch von der Qualität des Stativs und der Benutzung ab.

In manchen Fällen kann ein Stativ aber auch von Nachteil sein. Es ist ein sperriger Gegenstand, der zusätzlich transportiert werden muss. Außerdem ist sehr viel umständlicher, die Kamera mit einem Stativ auszurichten.
Wenn Schnelligkeit gefragt ist (z.B. weil eine besondere Tierart gefilmt werden soll), kann auf das Stativ verzichtet werden. Bei kleinen Bildausschnitten ohne klare Strukturen (z.B. die Nahaufnahme eines Vogels in einer Baumkrone) fällt das fehlende Stativ weniger stark auf als bei großen Bildausschnitten (z.B. die Super-Totale einer Landschaft).
Manchmal kann das Filmen ohne Stativ auch ein bewusstes Stilmittel sein, um die Distanz zu den Zuschauenden zu reduzieren und sie näher ins Geschehen zu holen.

Mikrofon

Die meisten Kameras haben ein integriertes Mikrofon. Die Tonqualität leidet oft unter der Qualität des Mikrofons und den breiten Bereich, aus dem Geräusche aufgenommen werden. Gerade in lauten Umgebungen werden diese Hintergrundgeräusche (Autos in der Ferne, Stimmen hinter der Kamera) mit eingefangen und machen die Audiospur vieler Aufnahmen unbrauchbar. Besitzt die Kamera einen Mikrofonanschluss, können hauptsächlich drei verschiedene Mikrofontypen das Audio bei bestimmen Einsatzzwecken verbessern.
Überlegen Sie sich zu jedem der drei Mikrofontypen mögliche Einsatzzwecke.
  • Richtmikrofone: Diese können direkt auf der Kamera montiert werden oder auch an eine Tonangel angeschlossen werden und über ein längeres Kabel direkt auf die Tonquelle gerichtet werden. Ein Richtmikrofon fängt nur die Töne direkt vor sich ein. Die Montage auf der Kamera hat den Vorteil, dass Kamera und Mikrofon durch eine Person bedient werden können. Allerdings wird bei steigender Distanz zur Tonquelle auch da Audiosignal schwächer. Sollen lediglich die Umgebungsgeräusche eingefangen werden (sogenannte Atmo), reicht das jedoch aus. Ein Richtmikrofon an einer Tonangel erlaubt mehr Flexibilität in der Wahl der Video- und Audioquellen und kann zum Beispiel auch genutzt werden, um Interviews aufzunehmen. In dem Falle wird das Mikrofon gerade außerhalb des Bildrandes auf den Mund der sprechenden Person gerichtet. Allerdings werden hier für die Handhabung zwei Personen benötigt.
  • Ansteckmikrofone: Diese sind sehr klein und nehmen nur Geräusche in unmittelbarer Umgebung auf. Daher eignen sie sich besonder für Interviews oder moderierende Sprechbeiträge und können entweder kabellos oder mit Kabel an der Kleidung der sprechenden Person befestigt werden. Sie sorgen durch einen in den meisten Fällen umhüllenden Windschutz auch unter schwierigen Windverhältnissen für ein klares Audio.
  • Reportmikrofone: Gerade im Fall von klassischen Berichterstattungen oder Interviews werden Handmikrofone genutzt, die Geräusche in unmittelbarer Umgebung aufnehmen. Sie können daher als Alternative zu Ansteckmikrofonen verwendet werden.
Richtmikrofon
Ansteckmikrofon
Reportmikrofon
Vorbereitung eines Interviews
  • Zunächst werden mit der zu interviewenden Person die wichtigsten Eckpunkte des Interviews vereinbart. Dazu zählt neben Zeit, Ort und den Inhalten auch der zeitliche Umfang des Drehs. Dabei ist davon auszugehen, dass die Dreharbeiten gerade durch den Aufbau merklich länger als das eigentliche Interview dauern. Auch der Verwendungszweck sollte bereits im Vorfeld klar abgesprochen sein.
  • Abhängig von der Gestaltung des Videos und der Gegenbenheiten vor Ort ist über passendes Equipment zu entscheiden. Ein Interview sollte nach Möglichkeit nicht ohne ein dafür geeignetes Mikrofon durchgeführt werden. Auch hier gilt es, sich im Klaren zu sein, wie die Geräte (miteinander) funktionieren.
  • Und schließlich können konkrete Aufgaben verteilt werden. Bereits im Vorfeld sollte geklärt werden, wer sich in die Fragen einarbeitet und wer sich auf die Technik konzentriert.
Als nächstes geht es weiter mit der Interviewdurchführung am Set.

Überblick über die Kapitel zur Durchführung von Interviews:
Grundlagen & Gestaltung | Organisation & Technik | Dreharbeiten