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Bewertung

Bei der Bewertung ist es besonders wichtig, bereits im Vorfeld möglichst transparent darüber zu informieren, was bewertet wird und anhand welcher Kriterien. Denn eine Videoproduktion als methodische Grundlage oder sogar Prüfungsleistung ist wahrscheinlich für alle Beteiligten neu, ganz gleich ob am Ende ein Videokonzept oder ein fertiges Video bewertet werden.
Im liveSciences³-Projekt wurde die Konzeptionierung und Produktion von Videos in verschiedenen Veranstaltungen als Prüfungsleistung angerechnet. Das muss nicht zwingend notwendig sein. Die Abklärung der Möglichkeiten im Rahmen der Prüfungsordnung und die Anpassung der Modulbeschreibung sind vorbereitende Schritte, die viele Lehrende zu Beginn abschrecken. Daher sollte im Einzelfall geschaut werden, ob und in welcher Form die Videos Teil der zu erbringenden Prüfungsleistungen sind.

Falls Sie diese Möglichkeit in Betracht ziehen, sollten Sie unserer Erfahrung nach etwa ein halbes Jahr vorher mit der Organisation beginnen. Die Modulbeschreibung muss dafür angepasst und um die neuen Prüfungsleistungen ergänzt werden. Dafür können Sie eventuell auch auf Vorlagen zurückgreifen. Diese Änderungen müssen wiederum in der Regel durch verschiedene Gremien (z.B. Fakultätsrat und Studienkommission) abgesegnet werden. Wir empfehlen Ihnen, sich mit Kolleg*innen auszutauschen und früh Kontakt zu Personen aufzunehmen, die Sie dabei unterstützen können.

Auch wenn dies nicht der Fall ist, helfen die folgenden Informationen und Vorlagen Ihnen dabei, ein konstruktives und angemessenes Feedback zu geben.

Bewertung des Videokonzepts

Soll das Konzept bewertet werden, kann dafür entweder eine Synopsis des Videos oder ein Drehbuch (oder beides) gewählt werden. Nimmt man beides zusammengenommen, ergibt sich am ehesten ein klares Bild des geplanten Videos. Während die Synopsis als prosaische Textform am ehesten den Rezeptionsgewohnheiten der Lehrenden entspricht, erweist sich das Lesen und Bewerten eines Drehbuchs sicherlich als etwas ungewohnt.
Mit einem sorgfältig ausgearbeiten Konzept lässt sich das entstehende Video bereits recht gut vorstellen. Der Hauptvorteil des Bewertung eines Konzepts liegt darin, dass so gewährleistet wird, dass die Studierenden ausreichend Zeit in diesen wichtigen Entwicklungsschritt ihres Videos investieren.

Bewertung des fertigen Videos

Auch bei der Bewertung eines Videos dürften die meisten Lehrenden Neuland betreten. Die Schwierigkeit besteht hierbei vor allem darin, sich nicht von oberflächlichen Einzelheiten unterbewusst zu einer zu guten oder zu schlechten Bewertung hinreißen zu lassen. Daher ist es hierfür besonders ratsam, sich vorher eine Sammlung der verschiedenen Kriterien als systematische Grundlage zurechtzulegen.
Sicherlich ist eine Abschlussitzung, bei der alle Videos gemeinsam betrachtet werden, eine schöne Gelegenheit, sich einen Eindruck von den Werken zu machen und darüber zu diskutieren. Allerdings eignet sich ein solcher Rahmen nicht für eine Bewertung, da diese in diesem Fall nur sehr beiläufig ausfallen kann. Der Hauptvorteil einer Bewertung der fertigen Videos liegt darin, dass so gewährleistet wird, dass die Videos tatsächlich auch vollständig zu Ende produziert werden.
Folgende Kritierien wurden im liveSciences³-Projekt für die Bewertungen herangezogen. Diese lassen sich, gerade im inhaltlichen Bereich, noch beliebig erweitern und entsprechend Ihren Vorstellungen gewichten.

Inhaltliche Kriterien
  • Synopsis: Ziel, Thema, Fragestellung werden deutlich
  • Synopsis: Die Videostruktur wird bereits anhand der verschiedenen Aspekte verdeutlicht
  • Drehbuch: Die Videostruktur wird anhand der einzelnen Sequenzen inhaltlich nachvollziehbar
Filmgestalterische Kriterien (Drehbuch)
  • Der Sprechtext für das Voice-over ist in angemessener Form ausformuliert (bei Interviews: Fragen werden zielgerichtet ausformuliert)
  • Zahl der Bildideen und Motive sind ausreichend gemessen an der Länge der jeweiligen Sequenz
  • Motive werden hinreichend detailliert beschrieben
  • Bild und Text passen zusammen
Formale Kriterien
  • Drehbuch: Die Formatierung ist zweckmäßig und übersichtlich
  • Drehbuch und Synopsis stimmen überein
Für die Bewertung des Videos kommen je nach gewünschten Anforderungen filmische, inhaltliche sowie formale Kriterien in Frage, deren Gewichtung Ihnen obliegt.

Filmtechnische Kriterien
  • Ton in angemessener Lautstärke und möglichst ohne Störgeräusche und Hall
  • Auspegelung verschiedener Tonquellen (z.B. Originalton und Musik)
  • Bildschärfe und ausgewogene Ausleuchtung
  • Kamera nicht übermäßig verwackelt
Filmgestalterische Kriterien
  • Sprechqualität angemessen in Sprechgeschwindigkeit, Stimmklang und Sprachmelodie
  • Textformulierung für das Zuhören geeignet, verständlich und anprechend
  • Stimmige Bildkomposition der Einstellungen; Kamerabewegungen zielgerichtet
  • Angemessene Kombination verschiedener Einstellungsgrößen und Blickwinkel; stehende und bewegte Kamera
  • Einstellungen angemessen lang / angemessene Zahl verschiedener Einstellungen
  • Reibungslose Übergänge, harmonischer Verlauf, ggf. angemessene Pausen
  • Bild-Text-Korrespondenz: Videomaterial und Sprechtext passen zusammen,
  • (Beim Einsatz von Musik: Musik passend gewählt und eingesetzt)
  • Einheitlicher Stil des Videos und dem Thema und der Zielgruppe angemessene Machart
Inhaltliche Kriterien
  • Ziel, Thema, Frage werden deutlich
  • Das Thema wird behandelt, bzw. die Frage beantwortet
  • Roter Faden: Zuschauendenführung und logischer Aufbau
  • Wissenschaftliche Korrektheit und Präzision
  • Anspruch gemessen an Zielpublikum
Formale Kriterien
  • Videolänge entsprechend der Vorgaben
  • Vorhandener (passender) Videotitel
  • Schrift-Einblendungen sauber, korrekt und lesbar
  • Vollständige Quellenangaben bei Verwendung von nicht selbst produzierten Materialien, ggf. Angabe wissenschaftlicher Quellen
Für die Bewertung eines Videokonzeptes liegt ein Kriterienkatalog mit einem Notenstandard bereit. Für die Bewertung fertiger Videos finden Sie je nach Bedarf ein umfangreicheres oder ein vereinfachtes Notenschema.